Das Schloss Hammel.
An den SO-Ecke steht der stärkere Malakowturm, ursprünglich wie die Türme an der NO- und NW-Seite auch ein Rundturm mit flachem Kegeldach. Der Malakow wurde 1856 mit Balustrade und laubenartigem Aufbau aus Holz versehen. Er zeigt eine bemerkenswerte Renaissancegliederung am oberen Teil. Der Malakow erhielt seinen Namen, als der Krimkrieg (1853-1856) herrschte und die Westmächte die russiche Festung Sewastopol belagerten und am 8.9.1855 die stärkste Bastion von Sewastopol, das Fort Malakow-Kurgan, von den tapferen Franzosen erstürmt wurde.
Das Schloßgut war früher insgesamt mit Mauern umgeben. Diese sind im Bereich des Gutshofes inzwischen durch Gebäude ersetzt. Die Umfassungsmauern im Bereich Schloß und Gärten nördlich und südlich davon sind zum Teil noch vorhanden. Sie stammen aus der Zeit um 1550/60 unter Wolfgang Paller, der ca. 1550 das Schloß erbaut hat. An allen Eckpunkten der Mauern niedrige Wehrtürme mit länglichen Schlüssellochschießscharten, zum Teil nur als dreiviertelrunde Schalentürme.
Die beiden Gebäude an der West-Seite des Gutshofs sind heute Pferdeställe für 10 Pensionspferde, früher Maschinenhallen und Heuboden.
Das sog. Riedelhaus, benannt nach einem früheren Traktorfahrer Riedel, war der alte Getreiderspeicher und beherbergt heute die Sattelkammer und das Verwalterbüro.
Auf der Nordseite befindet sich ein Gebäude mit 4 Wohnungen und 3 Büros. Es ist der umgebaute Schweinestall, der 1969 an der Stelle des abgebrannten Kuhstalls errichtet wurde.
Auf der Süd-Seite des Gutshofs befindet sich eine Maschinenhalle.
Das frühere Jägerhaus (im Kern 18. Jh.).
Das Torhaus: Im Kern wohl aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, quadratischer Aufbau mit stichbogiger Durchfahrt, Zeltdach und Glockentürmchen. Das Traufgesims auf der N- Seite ist halbkreisförmig über eine Uhrtafel geführt. Nach allen 4 Seiten zwei Rundfenster.
In der Mitte des Gutshofes ein Brunnen, früher die Viehtränke, der gespeist wird von einer im angenzenden Wald gefaßte Quelle. Daneben 3 Bäume, darunter eine ca. 300 Jahre alte Eiche.
Neben dem Eingang vom Gutshof in den Schloßbereich steht eine vermutlich ebenfalls 300 Jahre alte Ulme.
Rundturm mit flachem Kegeldach.
Der Hammelberg.
Auf dem Hammelberg lag über dem Tal der Schmutter (519 m ü NN) eine Burg,
welche durch den Augsburger Bischof im Laufe des 11. Jahrhunderts erbaut und
durch bischöfliche Ministerialen ein bis zwei Jahrhunderte verwaltet wurde.
Der Innenraum der Vorburg zeigt heute noch eine große quadratische Grube und
einen Auswurfwall, wohl Reste eines größeren Gebäudes, dessen Mauerwerk in
späterer Zeit ausgebrochen wurde. Südlich an die große Grube anschließend deuten
Graben- und Wallreste eine evtl. weitere Absicherung innerhalb der Vorburg an.
Die Hauptburg war ebenfalls von einem etwas unterhalb ihrer Oberfläche
befindlichen Wallgraben umschlossen. Auf dem Burgelände der Hauptburg deuten
schwache Erdwälle auf Gebäudereste hin. Heute befindet sich in der Mitte des
Burgkegels die mit Mauer umfriedete Begräbnisstätte der Familie von
Stetten.
(aus "Archäologische Wanderungen um Augsburg", 1977, Otto Schneider u.a.)